4-Tage Woche – das neue Modell für die Arbeit?
Es ging ein Ruck durch die internationale Politik und Weltwirtschaft, als im Frühjahr 2020 eine neue Premierministerin in Finnland gewählt wurde. Denn mit knapp 30 ist Sanna Marin jünger als jede andere Ministerin die jemals auf der Welt gewählt wurde. Das allein ist aber noch gar keine Nachricht wert, denn auch ihr Kabinett ist enorm jung.
In Zeiten, in denen beispielsweise die Herren in den Vereinigten Staaten von Amerika mit über 70 noch aktiv die Zukunft des Landes diktieren wollen, ist dies eine angenehme Abwechslung. Viel entscheidender aber ist, was die finnische Regierung nun vorhat. Denn das kann durchaus Auswirkungen auf ganz Europa haben. Die Rede ist hier von der 4-Tage Woche mit Arbeit von maximal 6 Stunden am Tag. Zwar ist das Konzept nichts Neues und wurde schon in anderen Ländern getestet, allerdings scheint man hier ein Stück weiter zu sein, was die Umsetzung betrifft. Ein Blick auf die Aspekte dieser eventuellen Revolution auf dem Arbeitsmarkt.
Überarbeitung und Stress
Nicht selten klagen Menschen über ein Ungleichgewicht bei Arbeit und Privatleben. Waren die Baby Boomer noch eine Generation in denen das Verständnis von langer Arbeit und relativ wenig Freizeit anders war, will die Generation X und Z viel autarker bestimmen, wie sie ihr Leben verbringen möchten. Arbeit ist zwar immer noch ein wichtiger Aspekt hiervon, bei Weitem allerdings kein Ausdruck von Identität mehr, zumindest nicht in dem Maße, wie es noch vor 20 Jahren der Fall gewesen ist. Denn viel Arbeit führt leichter zu viel Stress und somit schnell zu einem Burnout-Syndrom. Um das zu vermeiden, werden daher immer mehr Konzepte überdacht und Methoden entwickelt, um aktiv dagegen anzugehen. Das fängt bei StartUps an, in denen es keine Einzelbüros gibt, sondern man im Team zusammensitzt. Ein Kickertisch, Kaltgetränke im Kühlschrank und Spieleabend im NetBet Casino sind alles gute Ansätze, um bei der Arbeit für zusätzliche Motivation und ein gutes Gefühl zu sorgen. Denn zufriedene Mitarbeiter sind viel produktiver, zumal es Zeit und Geld kostet, Neue zu finden. Wie aber kommt die 4-Tage Woche hier ins Spiel, denn geht dies nicht zu Lasten der Produktivität?
Glücklich sein ist entscheidend
Pilotprojekte in Schweden als auch in Neuseeland haben dabei in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, dass Menschen viel glücklicher sind, wenn sie erstens weniger arbeiten müssen und zweitens diese Zeit auch noch selbstständiger einteilen können. Da besonders in Schweden viele Männer entscheiden, viel aktiver in der Erziehung der eigenen Kinder und Babys zu sein, würde sich durch ein solches Modell vieles in der Gesellschaft ändern. Morgens hätte man dann mehr Zeit, die Kinder in den Kindergarten, während man gleichzeitig keine Probleme mit dem Arbeitgeber bekommen würde. Auch Stresslevel sind nachweislich gesunken in den Projekten beider Länder, denn auch wenn die Arbeit nicht weniger wurde, sie wurde nun zielgerichteter gemacht. Da das Gehalt nicht angepasst wurde, sondern identisch mit der 40-Stunden Woche bleibt, wurden auch keine finanziellen Engpässe erkannt. Da immer mehr Jobs automatisiert werden und immer mehr Aspekte des Lebens in die virtuelle Welt gelangen, ist es sinnig, in der modernen Arbeitswelt diesen Schritt zu gehen.
Finnland geht voran
Auch in Finnland gibt es mittlerweile Bestrebungen, dieses Modell auszutesten und eventuell dann Schritt für Schritt in die arbeitende Bevölkerung zu integrieren. Bei der Regierung in Helsinki aber tut sich noch mehr. Denn in der Vergangenheit gab es unter dem vorherigen Premier erste Überlegungen, ein bedingungsloses Grundeinkommen zu testen. Weg von der Notwendigkeit, lange Stunden im Büro zu sitzen um sich über Wasser zu halten, hin zu einer Gesellschaft die mehr auf eigene Fähigkeiten vertraut. Die Idee dahinter war, dass man mehr Zeit habe, um experimentell zu wirken. Zwar gilt das Projekt allgemeinhin als gescheitert, aber es zeigt wie wichtig es ist, nicht immer am Status Quo festzuhalten, sondern auch mal kontroverse Schritte zu gehen. Es spricht aber viel dafür, dass mehr und mehr Menschen ein reges Interesse daran haben, ihre Lebenszeit freier zu gestalten.
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